Martin Münzenmayer, Stuttgarter Researchbüro
Am 24. Februar 2010 hat die Datagroup IT Services Holding AG (Datagroup) an ihrem Firmensitz in Pliezhausen die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2008/09 (per 30.09.09) abgehalten. Das Aktionärstreffen wurde um 11 Uhr vom Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Wagner eröffnet, der nach der Abhandlung der Formalien Vorstandschef Hans-Hermann Schaber das Wort erteilte.
Herr Schaber begrüßte zunächst die Aktionäre, Gäste und Pressevertreter, die sich zur vierten Hauptversammlung der Datagroup seit dem Börsengang im September 2006 eingefunden hatten. Anschließend berichtete er über die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Fiskaljahr. Diesbezüglich betonte er, dass sich die Datagroup angesichts des Rückgangs des Volumens des deutschen IT-Marktes um 2,2 Prozent wacker geschlagen hat. Dies spiegelt sich in den Rekordzahlen des Unternehmens wider: Der Umsatz kletterte um 8,2 Prozent auf 73,5 Millionen Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 33,2 Prozent auf 5,3 Millionen Euro und der Gewinn je Aktie stieg von 0,33 auf 0,53 Euro. Mit diesen Zahlen hat die Datagroup sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis die ursprünglich in Aussicht gestellten Werte übertroffen.
Herr Schaber erklärte, dass das Management in Zukunft die vorsichtige Prognosepolitik beibehalten wird. Schließlich sei es wesentlich besser, wenn die Planzahlen übertroffen werden, als wenn diese nach unten korrigiert werden müssen. Erfreut zeigte sich der Vorstandsvorsitzende über die Tatsache, dass der Anteil margenstarker Dienstleistungen am Konzernumsatz mit 43,93 Prozent deutlich über der prognostizierten 40-Prozent-Marke lag. Positiv zu werten sei in diesem Zusammenhang, dass im Dienstleistungsbereich meistens Mehrjahresverträge vereinbart werden, sodass eine gute Planbarkeit der Umsatz- und Ergebnisentwicklung möglich ist. Ebenfalls interessant: Schaber zufolge wird der prozentuale Anteil der Dienstleistungen am Konzernumsatz künftig weiter steigen.
Als Grund für die von der Verwaltung vorgeschlagene Dividende von 0,15 Euro pro Aktie nannte Herr Schaber die hervorragende Gewinnentwicklung im Geschäftsjahr 2008/09. Die Dividende sei ein Dankeschön und eine Anerkennung für die Treue der Aktionäre. Ihre Höhe wurde laut Schaber so bemessen, dass das Wachstum der Datagroup durch die Dividenden-Ausschüttung nicht gebremst wird. Der Großteil des Bilanzgewinns verbleibe im Unternehmen und könne somit für die Finanzierung weiterer Zukäufe genutzt werden.
Die Anzahl der Datagroup-Mitarbeiter erhöhte sich im abgelaufenen Fiskaljahr um 13 auf 499. Infolgedessen sind die Personalkosten geringfügig gestiegen. Der Cashflow erhöhte sich um 41,9 Prozent auf rund 3,91 Millionen Euro und die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 31,2 auf 37,2 Prozent. Zum Zeitpunkt des Börsengangs lag sie bei 53,2 Prozent. Seither hat die Datagroup inklusive arxes neun Unternehmen übernommen und davon bereits acht bezahlt.
Schaber zufolge wird die Eigenkapitalquote im laufenden Geschäftsjahr sinken, was mit der deutlichen Ausweitung der Bilanzsumme infolge der arxes-Übernahme zusammenhängt. 2008/09 ist die Bilanzsumme übrigens kaum gestiegen, weil das Forderungsmanagement verbessert wurde und infolgedessen Forderungen der Datagroup schneller als zuvor beglichen wurden. Die Nettofinanzverschuldung konnte die Datagroup im Fiskaljahr 2008/09 überplanmäßig um rund 18,8 Prozent auf 8,169 Millionen Euro reduzieren. Der notwendige Zeitraum, um die Nettofinanzschulden vollständig zu tilgen, verkürzte sich von 3,6 auf 2,1 Jahre.
Die gute Ergebnisentwicklung ist dem Vorstandsvorsitzenden zufolge auf die Ausweitung des Dienstleistungsgeschäfts, die Schärfung des Kostenbewusstseins der Belegschaft und die daraus resultierende Umsetzung der größtenteils von den Mitarbeitern vorgeschlagenen Kostensenkungsmaßnahmen zurückzuführen. Beispielsweise werden Kopierer und Computer bei der Datagroup seit einiger Zeit nachts ausgeschaltet, Vorstände und Mitarbeiter reisen nur noch in der zweiten Klasse der Deutschen Bahn und die Verwaltung des Fuhrparks wurde ausgelagert. Die Höhe des Ergebnisses wird zudem dadurch positiv beeinflusst, dass allen neu eingestellten Mitarbeitern nur 26 Tage Jahresurlaub gewährt wird und sie 42 Stunden pro Woche arbeiten.
Im aktuellen Fiskaljahr läuft das Geschäft bei der Datagroup sehr gut. So hat das Unternehmen bereits mehrere große Aufträge erhalten – unter anderem von der Finanzverwaltung Baden-Württemberg, dem Landtag Hessen, der Integrata AG und dem Germanischen Lloyd. „Die Wettbewerber sind natürlich auch aggressiv aktiv, aber sie müssen ihre Qualität erst noch beweisen“, erklärte Schaber.
Wie der Vorstandschef weiter ausführte, erzielte die Datatgroup in den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres 2009/10 bei einem Umsatz von 24,6 Millionen Euro ein EBITDA von 2,12 Millionen Euro. Somit wurde sowohl der geplante Umsatz von 22,5 Millionen Euro als auch das anvisierte EBITDA von rund 1,59 Millionen Euro übertroffen. „Die Geschäftsentwicklung in 2009/10 ist ohne Zweifel sehr erfreulich, aber dennoch ist die Wirtschaftskrise noch nicht vorbei“, betonte Schaber. Eine signifikante Erholung des Investitionsgütermarktes erwartet der Unternehmenslenker erst ab 2011. Unabhängig davon habe die Datagroup in den zurückliegenden Monaten sehr viele Neukunden gewonnen und sei bei der Ausschreibung von zahlreichen Projekten erfolgreich gewesen.
Bezüglich der Akquisitionsstrategie berichtete Herr Schaber, dass sich die Mitarbeiter der übernommen Unternehmen zunächst an die Firmenkultur im Datagroup-Konzern gewöhnen sollen und das Datagroup-Management den alten Firmennamen absichtlich anfangs bestehen lässt. Als erstes Unternehmen übernahm die Datagroup nach ihrem Börsengang die messerknecht informationssysteme GmbH. Dabei handelt es sich um einen Key Player im IT-Dienstleistungsbereich im deutschsprachigen Raum. Im Oktober 2009 hatte Datagroup die Option zur Übernahme der TDMi AG. Das eigentliche Objekt der Begierde war jedoch die arxes GmbH, die von der Datagroup letztendlich im Februar dieses Jahres übernommen wurde. Diesbezüglich erklärte Schaber: „Der arxes-Kauf wird die Datagroup in eine neue Dimension rücken.“
Im Anschluss an die Ausführungen von Herrn Schaber berichtete der Vorstandskollege Dirk Peters über die strategische Entwicklung der Datagroup. Laut Herrn Peters wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr viel erreicht. Beispielsweise wurden neue Kunden gewonnen und die Beziehungen zu Bestandskunden wurden optimiert. Auch künftig dürfte die Datagroup Peters zufolge in der Erfolgsspur bleiben. Dazu beitragen soll die Umsetzung der Strategie 103, durch die die Datagroup im Geschäftsjahr 2010/11 zu den zehn größten IT-Service-Unternehmen Deutschlands gehören und eine EBITDA-Marge von zehn Prozent erzielen will. Peters geht übrigens davon aus, dass die EBITDA-Marge im laufenden Fiskaljahr von 7,2 auf über acht Prozent steigen wird.
Zur Effizienzverbesserung wird sich die Datagroup laut Peters künftig auf die strategischen Kerngeschäftsfelder Service Management, Data Center Management und Printing Services fokussieren. Zudem wird es noch die abrundenden Geschäftsfelder Beschaffungsmanagement, Projektmanagement, Security Management und Technischer Kundendienst geben. Alle anderen Sparten werden nicht mehr weiterentwickelt und die entsprechenden Dienstleistungen werden daher nicht mehr aktiv angeboten. Dadurch wird die Komplexität des Dienstleistungsangebots verringert und es erfolgt eine Konzentration auf profitable, vertragsgebundene Dienstleistungen.
Peters zufolge fokussiert sich die Datagroup im Rahmen ihrer derzeitigen Vertriebsoffensive auf gut positionierte deutsche Top-Unternehmen, die über ein hohes IT-Budget verfügen und bei denen mehr als 2.000 IT-User arbeiten. Eine Liste mit 600 solchen Gesellschaften wurde bereits erstellt. Unabhängig davon werden bei der Datagroup alle Daten von Bestands- und Neukunden in einem CRM-System dokumentiert. Auf der Agenda stehen die Ausweitung der bundesweiten Präsenz durch Akquisitionen, die Zielkundenansprache im Rahmen eines gezielten Veranstaltungsmanagements sowie eine deutschlandweite Dachmarkenkampagne.
Gemäß Herrn Peters soll der Serviceanteil am Konzernumsatz von 43,93 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr künftig auf über 60 Prozent gesteigert werden. Wichtig sei zudem, die Kundenzufriedenheit weiterhin auf einem hohen Niveau zu halten. Schließlich sei die hohe Zufriedenheit der Kunden der Grund dafür, dass diese nicht zur Konkurrenz wechseln, obwohl diese manchmal günstigere Preise bietet. Ein Paradebeispiel hiefür ist der Germanische Lloyd. Der Schiffszertifizierer ist trotz eines günstigeren Angebots eines Wettbewerbers Kunde der Datagroup-Tochtergesellschaft HDT geblieben.
Herr Schaber erläuterte, dass die Datagroup in bestimmten Kundensituationen und durch die Gewinnung von Neukunden organisch wächst und zudem gezielte Firmenübernahmen ein wichtiger Baustein der Wachstumsstrategie der Datagroup sind. Allerdings laute das Motto in puncto Akquisitionen „Klasse statt Masse“. Daher würde man nur serviceorientierte Gesellschaften kaufen, die optimal zur Datagroup passen.
Große Übernahmen sind laut Schaber derzeit nicht geplant. Ohnehin sei man in erster Linie an kleineren Zukäufen interessiert, die sich rasch positiv auf die Marge auswirken. Abgesehen davon werde das Management in puncto Akquisitionen weiterhin außerordentlich vorsichtig agieren. Bislang sind dem Vorstandschef zufolge von zehn Unternehmen, die sich das Datagroup-Management angeschaut hat, drei in die engere Auswahl gekommen und davon wurde dann ein Unternehmen übernommen.
arxes bezeichnete Herr Schaber als „perfekten Übernahmenkandidaten“ – unter anderem, weil das Unternehmen über Standorte in den deutschen Großstädten Köln, Esssen, Frankfurt und München verfügt, in denen die Datagroup bislang nicht vertreten war. Optimal sei zudem die Ausrichtung von arxes auf IT-Dienstleistungen, mit denen das Unternehmen mehr als 90 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet. Laut Schaber wird arxes ab dem 1. April 2010 konsolidiert.
Wie Herr Schaber weiter ausführte, hat arxes im laufenden Geschäftsjahr bereits Dienstleistungsaufträge im Wert von 13 Millionen Euro erhalten. Zudem sei das Vertrauen von Schlüsselkunden und Mitarbeitern in die Zukunft von arxes zurückgewonnen worden. Des Weiteren seien erste Restrukturierungsschritte durchgeführt und Kosteneinsparungen worden. Eine weitere Verbesserung der Kosten- und Ertragssituation bei arxes sei geplant.
Sowohl beim Gewinn als auch beim Cashflow erwartet Herr Schaber in den kommenden Quartalen weitere Zuwächse. Erfreulich sei zudem, dass der Datagroup Zusagen über hohe Kredite zu günstigen Konditionen und eine Ermächtigung zur Nutzung des Genehmigten Kapitals vorliegen. Deshalb lasse sich das weitere Wachstum problemlos finanzieren. Eine Kapitalerhöhung sei noch nicht konkret geplant. Allerdings kann sich Schaber eine Erhöhung des Grundkapitals um zehn Prozent durchaus vorstellen, sofern sich Investoren finden lassen, die die neuen Aktien kaufen.
Die Flächendeckung der Datagroup in Deutschland ist noch nicht optimal, wie aus der bei der Hauptversammlung gezeigten Standortübersicht hervorging. Allerdings genügt das derzeitige Standort-Netzwerk, um bundesweit sämtliche Aufträge erledigen zu können. Bezug nehmend auf die Kursentwicklung der Datagroup-Aktie zeigte sich Herr Schaber erfreut darüber, dass sich diese im zurückliegenden Jahr sowohl besser als der Entry Standard als auch besser als der TecDAX entwickelt hat. Ebenfalls positiv zu werten sei das deutlich gestiegene Handelsvolumen – der Tagesumsatz an der Börse erhöhte sich von 1.988 Aktien im Jahr 2008 auf 3.662 Anteilscheine im Jahr 2009.
Im Geschäftsjahr 2008/09 hat die Datagroup 89.753 eigene Aktien zu einem Durchschnittskurs von 2,60 Euro erworben. Die Anzahl der von dem Unternehmen gehaltenen eigenen Aktien verringerte sich seit dem 30. September 2009 von 192.203 auf 78.403, da zurückgekaufte Aktien an Herrn Peters übertragen wurden. Aktuell befinden sich 16,5 Prozent der im Umlauf befindlichen Datagroup-Aktien im Streubesitz. Herr Schaber hält einen größeren Streubesitz für sinnvoll, weshalb er sich vorstellen kann, diesen im Zuge einer Kapitalerhöhung auszuweiten.
Um das Wachstum zu forcieren, will die Datagroup bald eine Flatrate für IT-Arbeitsplätze auf den Markt bringen. Diese monatlich zu zahlende Flatrate deckt unter anderem die Kosten für PCs, Notebooks, Server und Rechenzentrumsinfrastruktur, sämtliche Anwendungen, Drucker inklusive Verbrauchsmaterial, Anwenderbetreuung, Schulungen der Mitarbeiter und den Datenschutz ab. Diese Flatrate ist bislang bei allen Kunden auf eine sehr gute Resonanz gestoßen, bei denen sie von Datagroup-Vertriebsmitarbeitern vorgestellt wurde. Das verwundert nicht, da sich die Kunden die Bausteine, die von der Flatrate abgedeckt werden, individuell zusammenstellen können und die Verträge jederzeit an die Entwicklung ihres Geschäftsvolumens anpassen können.
Des Weiteren will die Datagroup ihre Tochtergesellschaften künftig sukzessive umzubenennen, um infolgedessen mittelfristig deutschlandweit unter dem Firmennamen „Datagroup“ aufzutreten. Dadurch soll sich der Bekanntheitsgrad des Unternehmens deutlich erhöhen, was laut Herrn Schaber sehr wichtig ist, da derzeit erst etwa 100 der deutschen Top-600-Unternehmen Datagroup kennen. Zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades wird die Datagroup zudem an allen Standorten Werbung auf Bussen schalten. Die zentrale Aussage der geplanten Werbekampagne, die sich an Manager und Geschäftsführer richtet, wird „We manage IT“ lauten.
Abschließend erklärte Herr Schaber, dass die Datagroup durch größere Firmenübernahmen weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum generieren wird. Parallel dazu wird sich der IT-Dienstleister dem Vorstandschef zufolge auf profitable, vertragsgebundene Dienstleistungen fokussieren. Eine „erfreuliche Prognose“ für das laufende Geschäftsjahr wird die Datagrup voraussichtlich in vier bis sechs Wochen veröffentlichen.
Die erste Wortmeldung kam von der Börsenbuchautorin und Finanzjournalistin Beate Sander. Sie lobte die solide Bilanzstruktur der Datagroup und zeigte sich erfreut darüber, dass sich das Geschäftsmodell des Unternehmens nicht so einfach kopieren lässt, da es einen langjährigen Aufbau erfordert. Positiv bewertete Frau Sander auch die Tatsache, dass die Datagroup erstmals seit ihrem Börsengang eine Dividende zahlt, während große Konzerne wie zum Beispiel Daimler jüngst die Dividende gestrichen haben.
Frau Sander wollte wissen, wie groß die Gefahr ist, dass es bei der Integration von zugekauften Unternehmen zu Problemen bezüglich der Integration in den Datagroup-Konzern kommt. Darüber hinaus wollte sie erfahren, was die größte Enttäuschung für den Vorstand in den zurückliegenden Monaten war. Herr Schaber erklärte, dass man bei Übernahmen nicht brachial vorgehe, sondern die Unternehmen vorsichtig in den Datagroup-Konzern eingliedere. Ein extremes Aufeinanderprallen verschiedener Firmenkulturen habe man bislang nicht erlebt. Um Probleme bei Akquisitionen zu vermeiden wurde laut Herrn Schaber bei der Datagroup ein Leitfaden für die optimale Umsetzung von Übernahmen erstellt, in dem unter anderem Tipps bezüglich der emotionalen Unternehmensführung enthalten sind. Ergänzend berichtete Herr Peters, dass sich arxes und Datagroup sowohl in puncto Firmenkultur als auch in puncto Geschäftmodell ähneln, weshalb beide Unternehmen gut zusammenpassen würden.
Die größte Enttäuschung war laut Herrn Schaber das Scheitern einer Akquisition, die sechs Monate lang vorbereitet worden war. Am Abend vor dem Notatermin, bei dem der Zukauf vertraglich besiegelt worden wäre, rief der Verkäufer bei dem Datagroup-Vorstandschef an und teilte ihm mit, dass er sein Unternehmen an einen anderen Interessenten verkaufen wird.
Kurt Ochner, Vorstand der KST Beteiligungs AG, betonte, dass die von ihm gemeinsam mit Wolfgang Rück geführte Beteiligungsgesellschaft insgesamt noch rund zehn Prozent der im Umlauf befindlichen Datagroup-Aktien hält. Im Anlagevermögen der KST ausgewiesen sind nur 8,8 Prozent, aber es kommt noch ein Anteil von einem Prozent hinzu, der sich im Handelsbestand der KST befindet. Herr Ochner erkundigte sich nach dem Preis, der für arxes gezahlt wurde und wollte zudem wissen, ob es sich bei der Akquisition um einen Share- oder um einen Asset-Deal handelte. Da bezüglich des für arxes gezahlten Preises Stillschweigen vereinbart worden war, konnte Herr Schaber ihn nicht nennen. Er verriet jedoch, dass sich das Investment innerhalb von weniger als zwei Jahren amortisieren wird und dass es sich um einen reinen Share-Deal handelte, bei dem alle GmbH-Anteile erworben wurden.
Der Datagroup-Aktionär Dr. Bernd Appel betonte, dass sich aus seiner Sicht eine Streichung der Dividende negativ auf die Kursentwicklung der Datagroup-Aktie auswirken könnte, auch wenn dies mit dem Finanzbedarf für weitere Zukäufe begründet werden würde. Daher ist es laut Herrn Dr. Appel wünschenswert, dass die Datagroup auch in den kommenden Jahren stets eine Dividende ausschüttern wird. Der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Wagner erklärte, dass die Steigerung des Unternehmenswertes durch Akquisitionen ein wichtiges Ziel der Datagroup sei, aber unabhängig davon auch in Zukunft eine Dividende gezahlt werden kann. Herr Schaber fügte ergänzend hinzu, dass dem Management die Dividendenkontinuität sehr am Herzen liegt.
Nach der Beendigung der Generaldebatte gab Herr Wagner bekannt, dass vom Grundkapital der Datagroup von 5.820.000 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, 5.172.811 Aktien bei der Hauptversammlung vertreten sind, was einer Präsenz von 88,88 Prozent entspricht. Alle Tagesordnungspunkte wurden einstimmig gemäß den Vorschlägen der Verwaltung beschlossen.
Abgestimmt wurde über die Ausschüttung einer Dividende von 0,15 Euro pro Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Aufhebung der bestehenden und die erneute Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 5), die Ermächtigung zur Ausgabe von Options- oder Wandelanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen beziehungsweise die Kombinationen dieser Instrumente mit der Möglichkeit zum Bezugsrechtsausschluss sowie die Schaffung eines bedingten Kapitals 2010 (TOP 6), die Zustimmung zum Ergebnisabführungsvertrag mit der Datagroup IT Services GmbH (TOP 7), die Anpassung der Satzung an das Gesetz zur Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie (ARUG) (TOP 8) sowie über die Wahl der Partnerschaft BW PARTNER Bauer Wulf Schätz Hasenclever Stiefelhagen zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009/10 (TOP 9).
Trotz eines tristen Branchenumfelds ist die Datagroup im Geschäftsjahr 2008/09 auf dem Wachstumspfad geblieben. Obendrein liegt das Unternehmen in den ersten vier Monaten des laufenden Fiskaljahres sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA deutlich über Plan. Diese erfreuliche Entwicklung ist der beste Beweis dafür, dass das Management des IT-Dienstleisters eine gut durchdachte Strategie verfolgt. Letztere dürfte sich künftig in weiteren Umsatz- und Ergebniszuwächsen niederschlagen. Trotz dieser guten Perspektiven errechnet sich für die Datagroup-Aktie basierend auf den Gewinnschätzungen der Analysten derzeit lediglich ein 2010/11er-KGV von 7. Aufgrund dieser attraktiven Bewertung ist der Anteilschein auf dem aktuellen Kursniveau ein klarer Kauf.
Claudia Erning
Investor Relation
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