Corona hat vieles verändert, darunter auch das Studium. Zwischen virtuellen Vorlesungen und Remote Arbeit ist das duale Studium seit 2020 anders als jemals zuvor. Wie sieht ein solches Studium aktuell in der Praxis aus?
DATAGROUP bietet mehrere Plätze für duale Studenten, darunter für den Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik. Der Studiengang der Fachhochschule der Wirtschaft Bergisch Gladbach verbindet die Hochschulphasen mit regelmäßigen Praxisphasen und verschiedenen Spezialisierungen, darunter die bei DATAGROUP möglichen Spezialisierungen IT Consulting und Software Engineering.
Marcel Reznikov, der im Oktober 2019 sein duales Studium bei DATAGROUP in Köln begann meint: „Der Vorteil eines dualen Studiums ist ganz klar der Praxisbezug. Nach dem Studium weiß man bereits sehr gut, wie die Arbeit ist. Der Arbeitsalltag führt sich weiter fort und man muss nicht, von der Theorie kommend, die Praxis erstmal lernen.“
Während sein Studium zunächst normal begann, veränderte die Corona-Pandemie bald die Voraussetzungen. Die Theoriephase 2020 bestand bereits aus reinen virtuellen Vorlesungen. Einzig die Klausuren waren noch Präsenzveranstaltungen. „Es geht auf jeden Fall das Campusleben verloren.“, sagt Marcel. „Im ersten Semester hat man sich nach den Vorlesungen noch Zeit genommen und gemeinsam gelernt oder etwas in der Stadt unternommen. Diesen persönlichen Austausch vermisst man. Dennoch versuchen wir zur Zeit wenigstens online miteinander Zeit zu verbringen und vielleicht vor der Kamera ein Bier zu trinken. Auch das direkte Feedback vom Dozenten ist zurzeit schwierig. Aber man bemüht sich im Austausch zu bleiben.“
Auch die Praxisphasen, bei denen Studenten jeweils in verschiedenen Abteilungen mitarbeiten und die unterschiedlichsten Aspekte des Unternehmens kennen lernen, haben sich verändert. Während seiner ersten Phase im Bereich Finanzbuchhaltung konnte Marcel noch weitgehend normal ins Büro kommen, da sie Anfang 2020 stattfand. Das Ende der Praxisphase fiel jedoch auf den März. Hier wurden, um die Anzahl der Personen und potenzielle Ansteckungswege zu reduzieren die Kölner Mitarbeiter in zwei Gruppen aufgeteilt und jeweils abwechselnd in die remote Arbeit geschickt.
„Es war sehr schön zur Arbeit kommen zu können und die Kollegen zu sehen.“, erklärt Marcel. „Aber auch daheim hat es sehr gut geklappt. Ich hatte immer einen Ansprechpartner und wir wurden von der Geschäftsführung immer auf dem neuesten Stand gehalten und informiert, welche neuen Schutzmaßnahmen gelten. Die Pandemie wurde am Standort sehr ernst genommen. Von Desinfektionsmittel über die Aufteilung in Gruppen und die Abstandregeln – von Anfang der Pandemie an wurde sehr darauf geachtet.“
Wie alle anderen hofft Marcel jedoch, 2021 in den normalen Campus- und Berufsalltag zurückkehren zu können.
Der Service Desk ist die zentrale Anlaufstelle bei allen Problemen. Doch wie sieht der Alltag eines Service Desk Agents aus? Wir sprechen mit Samir Satari, der seit 2018 bei DATAGROUP im Service Desk Kunden hilft.
Wie sieht ein typischer Tag für dich aus?
Ein typischer Tag beginnt für mich zwischen 7.00 und 10.30 Uhr. Im Büro starte ich erst alle Programme, die ich brauche, also das Ticketsystem, die Telefonsoftware und die Fernwartungssoftware. Dann verschaffe ich mir einen Überblick, ob Großstörungen offen sind und erkundige mich, ob es Neuigkeiten gibt, etwa ob an diesem Tag Updates kommen sollen.
Über den Tag arbeite ich alle ankommenden Anfragen ab, die über das Telefon oder direkt über das Ticketsystem kommen. Wir versuchen so viel wie möglich für den Kunden direkt im First Level Support zu lösen, stehen aber auch in ständigem Austausch mit dem Second Level Support bei allen Problemen oder Fragen, die wir nicht direkt lösen können. Ich sage gerne: First Level Support ist wie der Allgemeinarzt, der Second Level Support ist der Facharzt.
Was für Anfragen bekommst du typischerweise?
Generell kommen sehr viele unterschiedliche Anfragen rein, da ist wirklich alles dabei. Häufig sind jedoch Anfragen nach Berechtigungen, zum Beispiel auf Netzlaufwerke oder die Installation von Programmen, aber auch das Anlegen von Teamgruppen in Microsoft Teams. Außerdem analysieren wir Serverprobleme und geben diese gegebenenfalls an den Second Level weiter. Typisches Problem hier ist zum Beispiel dass bestimmte Programme nicht starten.
Wir machen auch sehr viel Mobile Device Management. Damit kann man private und geschäftliche Daten auf einem Endgerät trennen und das Gerät zentral verwalten. Hier gibt es ganz unterschiedliche Aufgaben, zum Beispiel eine App im Enterprise App Store freischalten oder auch Sicherheitsaspekte. Ist ein Gerät zu lange inaktiv, forschen wir nach, was da los ist, also ob das Gerät verloren wurde oder einfach der Besitzer im Urlaub ist und es daher nicht nutzt.
Wie geht der Service Desk bei der Problemlösung vor?
Bei uns gilt Kundenzufriedenheit über allem anderen. Ein Ticket wird erst geschlossen, wenn der Anwender zufrieden ist. Daher sind wir der Single Point of Contact für den Kunden, er hat also einen zentralen Ansprechpartner, selbst wenn die Lösung seines Problems viele verschiedene Experten benötigt. Außerdem verwenden wir meistens die Fernwartungssoftware, um für den Kunden schnell und einfach Probleme lösen zu können. Oft sorgen wir auch dafür, dass Probleme gar nicht erst entstehen, zum Beispiel indem wir proaktiv Updates im Hintergrund einspielen, ohne Arbeitsaufwand für den Anwender.
Zwar hat jeder von uns seine Kunden und ausstehenden Tickets, aber wir unterstützen uns sehr im Team und helfen einander immer aus, wenn es bei einem zu Engpässen kommt.
Welche Fähigkeiten sollte man für den Service Desk mitbringen?
Technische Grundkenntnisse und die Fähigkeite, technische Zusammenhänge zu erfassen und zu verstehen sind natürlich wichtig. Aber auch, einfühlsam und ruhig zu bleiben. Wir sind der Single Point of Contact, also kommen auch schwere Fälle bei uns rein oder Fälle, bei denen Anwender gerade nicht glücklich sind. Im Service Desk arbeitet man mit Menschen, das heißt wir stehen im ständigen Austausch mit den Kollegen, aber auch in ständigem Kontakt mit den Anwendern. Das sollte man natürlich mögen.
Wie war dein Wedegang? Wie wird man Service Desk Agent?
Ich habe zuerst ein Jahrespraktikum in der IT-Branche gemacht und dann eine dreijährige Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Dort habe ich schon im First und Second Level Support gearbeitet. Über Freunde bin ich zu DATAGROUP gekommen. Ich wollte im Service Desk arbeiten, da mich der Aufgabenbereich reizt: ich helfe den Anwendern an erster Stelle und man hat das breite Spektrum an Themen, den Überblick über alle möglichen IT-Bereiche und ist nicht beschränkt auf einen.
Was würdest du jemandem mitgeben, der sich dafür interessiert, im Service Desk zu arbeiten?
Man sollte ein Teamplayer sein. Jeder kriegt zwar seine eigenen Anrufe, aber der Informationsaustausch zwischen dem Team und das Helfen untereinander ist extrem wichtig. Man sollte auch Spaß daran haben, die Probleme anderer zu lösen.
Ganz wichtig ist auch die Bereitschaft zu lernen, wie eigentlich überall in der IT. Die IT entwickelt sich ständig weiter, man ist nie ausgelernt. Bei uns im Service Desk kommen wir jeden Tag mit neuen Themen in Berührung oder Prozesse ändern sich. Anpassungsfähigkeit ist also wichtig.
Hat Corona deinen Arbeitsalltag verändert?
Vor allem zu Beginn, im Frühjahr, haben wir sehr viele Anfragen von Kunden bekommen, die das Arbeiten aus dem Home Office betrafen, vor allem zum Thema VPN. Auch wir haben im Frühjahr von zu Hause aus gearbeitet. Das hat sehr gut funktioniert. Wir haben weiterhin sehr gut im Team miteinander kommuniziert und konnten genauso effizient arbeiten wie im Büro. Es gab keine Auswirkungen auf die Kunden, zum Beispiel was unsere Erreichbarkeit oder die Erstlösungsrate betrifft. Auf der persönlichen Ebene hat aber der direkte Kontakt zu den Kollegen gefehlt.
Mit rund 500 SAP-Experten ist DATAGROUP einer der führenden Anbieter von SAP-Services in Deutschland. Vom Betrieb von SAP-Lösungen über Beratung und SAP-Transformation deckt DATAGROUP das gesamte Spektrum ab.
Im Interview mit der Fachzeitschrift S@PPORT spricht Marc Hirtreiter, Geschäftsführer der DATAGROUP in München, über Herausforderungen und Erfolgsfaktoren bei SAP Carve-Outs, dem Greenfield vs. Brownfield-Ansatz bei der S/4HANA-Migration und über die Partnerschaft mit SAP.
Das vollständige Interview in der S@PPORT können Sie hier lesen.

Marc Hirtreiter
Geschäftsführer DATAGROUP München
Seit den Anfängen vor 20 Jahren hat sich beim Technical Field Service (TFS) einiges geändert, doch die grundlegenden Aufgaben sind gleich geblieben: Die Kolleginnen und Kollegen des TFS betreuen IT-Arbeitsplätze in Deutschland.
Entstanden ist der TFS aus einem IT-Outsourcingprojekt, bei dem DATAGROUP 1999 den Rollout in der Kultusverwaltung übernahm. Im Zuge dessen kam auch der Wunsch nach einem Partner auf, der vor Ort IT-Arbeitsplätze unterstützt. Der Technical Field Service wurde ins Leben gerufen. Das Aufgabenspektrum war schon zu Beginn sehr breit und deckt auch heute noch den gesamten Client-Lifecycle ab: von der Beschaffung der Hardware über die Installation, Umzug, Hinzufügen, Aktualisieren und Änderung neuer Soft- und Hardware bis hin zur ordnungsgemäßen Entsorgung (IMAC/RD). Darüber hinaus übernimmt der TFS auch die Paketierung von Software und die Einstellung der Kunden Clients.
Servicetechniker Gerhard Böhmler aus Stuttgart war von Anfang an dabei und erinnert sich: „Wie haben mit einer recht kleinen Anzahl an Technikern begonnen, die die gesamte Bandbreite der Aufgaben abgedeckt haben. Im Laufe der Jahre sind wir immer größer geworden, haben immer mehr Arbeitsplätze betreut und uns im Team zunehmend spezialisiert. Aktuell betreuen wir aus Leinfelden heraus rund 50.000 Arbeitsplätze. Aber das Teamgefühl der ersten Zeit, das ist immer noch da, genauso wie die Freiräume, seine Aufträge selbstbestimmt zu erledigen.“
Einige Dinge haben sich in den 20 Jahren radikal geändert. Das Cloning, sprich die Betankung der Endgeräte mit der richtigen Software, erfolgt heute in den neuen Räumlichkeiten in Leinfelden bei Stuttgart über eine moderne Cloningstraße. Über diese können bis zu 300 Endgeräte parallel und im 3-Schicht-Betrieb betankt werden. Ein großer Unterschied zu den Anfängen. „Früher hatten wir einen mobilen Cloningserver in einem Auto.“, so Gerhard Böhmler. „Wir sind zum Kunden gefahren und konnten im Fahrzeug das Cloning der Geräte machen.“
Im Laufe der Zeit wurde das Team immer größer, genau wie die Anzahl der betreuten Arbeitsplätze. Viele Kunden aus den Anfängen sind dem TFS auch heute noch treu oder kamen nach kurzen Unterbrechungen wieder zum TFS zurück. Dieses Wachstum zeigt sich auch daran, dass in Baden-Württemberg das Team 2019 in neue Räumlichkeiten nach Leinfelden bei Stuttgart gezogen ist. Auf einer Lagerfläche von mehr als 4.500m2 ist Platz für die Hardware für die Rollouts, Reparaturabwicklung und das Ersatzteillager für Kunden.
Christoph Voelter, Leiter Technical Field Service über Leinfelden: „Wir können nun die einzelnen Spezialisten viel besser verzahnen: Logistik, Cloning, Roll-Out und Reparatur können Hand in Hand arbeiten, sodass Kunden sich keine Gedanken über ihre IT machen müssen – es funktioniert einfach.“
Was sind die Aufgaben eines System Engineers, welche Fähigkeiten sollte man mitbringen und wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? Wir sprechen mit Marius Müller, der 2016 seine Ausbildung zum Fachinformatiker bei DATAGROUP gemacht hat und seit seinem Abschluss als Junior Systems Engineer im Technical Consulting Services Team Operations arbeitet.
Wie sieht ein typischer Tag für dich aus?
Als Junior System Engineer gibt es an sich keinen typischen Tag. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen mit sich und jeder Mitarbeiter legt die Abläufe ein bisschen anders fest. Generell beginne ich immer damit, den PC zu starten und alle wichtigen Anwendungen zu öffnen, darunter unsere Ticketsysteme, Outlook, Skype, das Monitoring Tool für die Kundensysteme und den RDP Manager um auf unsere Kundensysteme zu gelangen.
Ich prüfe dann, ob es Warnungen oder Fehler gibt, um entsprechend zu reagieren. Hierzu schalte ich mich auf die Kundensysteme, prüfe, analysiere warum der Fehler bestegt und behebe ihn. Gegebenenfalls muss der Kunde informiert werden, falls die Betreuung nicht bei uns, sondern beim Kunden liegt.
Prinzipiell gibt es sehr vielfältige Szenarien. Wir bearbeiten alle Second- und Third-Level Tickets, die vom Service Desk an uns weitergeleitet werden genauso wie Changes bei Veränderungen an der zentralen Infrastruktur. Zudem kommen noch Kundenprojekte, die mit Abstand die meiste Zeit der täglichen Arbeit in Anspruch nehmen.
Außerdem spielt Weiterbildung eine große Rolle, wenn ein wenig Zeit ist, gehe ich auf entsprechende Online-Plattformen, für die DATAGROUP die Zugänge bereitstellt und arbeite mich in neue Themen ein oder vertiefe bestehendes Wissen.
Wie beeinflusst Corona deinen Arbeitsalltag?
Tatsächlich ist mein Arbeitsalltag nicht wesentlich anders, da sowieso das meiste digital abläuft. Kleinere Abstimmungen finden telefonisch und vor allem häufiger statt, da jeder Kollege andere Themenbereiche hat, in denen er primär tätig ist. Bei mir zum Beispiel ist es Azure und Exchange, bei anderen eher Citrix, Virtualisierung oder Weiteres. Aber man merkt, dass es mehr zu tun gibt, gerade im Bereich Citrix, da hier die Bereitstellung von Zugängen für das Home Office gegeben sein muss.
Welche Fähigkeiten sollte man als System Engineer mitbringen?
Zunächst einmal ein Grundinteresse beziehungsweise eine Affinität für Computer und vernetzte Systeme. Ganz wichtig ist auch das Interesse am ständigen Lernen und sich weiterzubilden. Das ist entscheidend, weil die IT ein sich ständig veränderndes Berufsfeld ist, bei dem man nicht stehen bleiben kann. Außerdem ist es sehr wichtig, sich selbstständig organisieren zu können.
Wie war dein Werdegang zum System Engineer? Wie wird man System Engineer?
Ich habe im September 2016 bei DATAGROUP eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration begonnen. Die dauert knapp drei Jahre. Seit August 2019 bin ich ausgelernt und als Junior System Engineer bei DATAGROUP angestellt. In der Ausbildung durchläuft man mehrere technische Bereiche und entscheidet sich dann für einen davon. Besonders gut an meinem jetzigen Bereich, Technical Consulting Services, fand und finde ich die selbstständige Arbeitsweise und fordernden Themen und natürlich die sehr netten Kollegen.
Was würdest du jemandem mitgeben, der sich dafür interessiert, System Engineer zu werden?
Es ist auf jeden Fall ein Beruf, der nie langweilig wird. Man wird immer vor neue Herausforderungen gestellt, die es zu bewältigen gilt und sollte offen gegenüber dem ständigen Wandel der IT sein. Jetzt insbesondere in Bezug auf Azure und die Cloud Bereiche im Allgemeinen. Das ist auch der Grund, warum man nie auslernt und täglich Spaß ander der Arbeit hat.
Marius Müller
Junior Systems Engineer

Sabine, wie sieht dein Arbeitstag heute aus?
Gleich am Morgen checke ich meine E-Mails und wir führen unser Daily durch, das Teammeeting, in dem die Aufgaben für den Tag besprochen werden. In der Regel bin ich einen Tag pro Woche im Büro, so wie heute. An den anderen vier Tagen bin ich meistens beim Kunden vor Ort in unterschiedlichen Projekten im Einsatz.
An was genau arbeitest du derzeit?
Momentan steht die konzeptionelle Weiterentwicklung unserer Academy an. Wir bieten Schulungen und Trainingspakete rund um RPA. In meinem aktuellen Projekt berate ich einen Kunden, der RPA in Eigenentwicklung einsetzt. Ich begleite ihn bei der Umsetzung. In solchen Projekten ergeben sich fast täglich Herausforderungen und Themen, die an mich herangetragen oder als Tickets durch den zentralen Service Desk eingestellt werden und die ich gemeinsam mit den Kunden bearbeite. Wenn etwa ein System ausfällt, oder sich Bearbeitungsfehler ergeben und die Erfolgsquote nicht mehr stimmt, weil etwas im Prozess nicht eindeutig definiert wurde. Grundsätzlich arbeite ich als Entwicklerin fest an einem bestimmten Prozess. Dennoch ist die Arbeitsweise sehr agil, man muss sich immer wieder auf neue Situationen einstellen und dies in die aktuelle Arbeit einfließen lassen.
Was genau macht ein RPA-Developer, welches Skillset benötigt er und was unterscheidet ihn vom klassischen Developer?
Vereinfacht gesagt: Ein RPA-Developer bekommt einen zu automatisierenden Prozess übergeben und führt dann die Entwicklung mit den Tools der gewählten RPA-Plattform durch. Er übernimmt die konzeptionelle Feinarbeit, fügt Abläufe zusammen und nimmt verschiedene Aussteuerungen vor, für den Fall, dass der Roboter mal nicht weiterkommt.
Zu meinem Aufgabenbereich gehört auch die Erweiterung des generellen Funktionsumfangs unserer RPA-Lösungen wie etwa die Integration von vorgegebenen Schnittstellen wie Webservices und Datenbanken. In diesem Fall sprechen wir dann von Programmierung in C#, Javascript oder SQL. Die Arbeit erfolgt immer Hand in Hand mit den Business Consultants und Kunden und erfordert eine strukturierte Denkweise. Grundsätzlich kann man in das Thema RPA-Development mit einem breit gefächerten Skillset einsteigen – Verständnis für Programmierung vorausgesetzt. Es gibt auch Quereinsteiger in diesem Bereich, wie z. B. Mathematiker. Der Job ist allerdings nichts für Leute, die gerne zurückgezogen und alleine arbeiten, denn ein RPA-Developer hat in der Regel sehr viel Kontakt mit den Fachbereichen. Darin sehe ich auch einen maßgeblichen Unterschied zum klassischen Developer.
Daneben entwickeln wir nicht »from scratch«, sondern nutzen unsere eigenen Frameworks und die unserer Partner. Unsere Arbeit ist eigentlich immer verknüpft mit zahlreichen Systemen bei unseren Kunden. Wir müssen deshalb beispielsweise ein neues Prozessrelease auf Releases der Zielapplikationen abstimmen. Dadurch bleiben wir aber immer in Bewegung und müssen flexibel auf Veränderungen reagieren, was den Arbeitsalltag sehr dynamisch hält.
War es schon immer dein Plan, RPA-Developerin zu werden?
Als ich in die Berufswelt eingestiegen bin, war der Begriff RPA noch nicht so weit verbreitet, entsprechend war mir die Rolle eines RPA-Developers gar nicht bekannt. Ich habe Bioinformatik studiert, also eigentlich eine ganz andere Richtung. Während meines Studiums habe ich mich vor allem mit Neurobiologie und neuronalen Netzen beschäftigt. Bei der intensiven Beschäftigung mit dem Thema Brain Computer Interfaces stand auch damals schon die Frage im Vordergrund, wie intelligente Computersysteme den Alltag der Menschen bereichern und vereinfachen können. Über Kontakte habe ich eher zufällig die RPA-Welt kennengelernt und fand das Thema von Beginn an sehr spannend, so dass ich dort auch meinen aktuellen Job gefunden habe. Mit RPA und der momentanen Entwicklung zum Einsatz von künstlicher Intelligenz konnte ich auch die Brücke schlagen zu dem, was ich immer machen wollte und woran ich schon im Rahmen meines Studiums geforscht habe.
Du übernimmst im Unternehmen federführend das Thema RPA-Training. Wie kam es dazu?
Ich bin jetzt seit 5 Jahren im Unternehmen und mittlerweile Senior RPA-Developerin. In den vergangenen Jahren hat sich der Bereich rasant weiterentwickelt. Ich habe Proof of Concepts (PoCs) für verschiedene Kunden erstellt und diese bei der Einführung von RPA begleitet. Oft wollen Kunden eigenes RPA-Know-how im Unternehmen aufbauen und Mitarbeiter zu RPA-Developern ausbilden, welche mit unseren Entwicklern zusammenarbeiten. Wir bieten also für diese zukünftigen RPA-Developer kundenspezifische Trainings und Ausbildungen an. Nachdem ich selbst Zertifikate erworben und Erfahrungen als RPA-Developerin gesammelt hatte, habe ich ein solches Training für einen sehr großen Kunden übernommen.
Es bereitet mir Freude, mein Wissen weiterzuvermitteln und die Erfolge bei den Teilnehmern auch mitzuerleben. Daher habe ich mich daraufhin auf den Bereich Training spezialisiert. Bei einem Kunden habe ich etwa 40 aktive RPA-Entwickler aus den Fachbereichen ausgebildet und direkt mit den Divisionen gearbeitet, die Process Owner sind. Sie nutzen dann unsere Prozess-Bibliotheken , die wir bereits entwickelt haben und lassen Erweiterungen von uns vornehmen. Damit sind wir für unsere Kunden nicht nur Trainer, sondern auch das professionelle Backup. Im Sinne der Qualitätssicherung führen wir Reviews durch und prüfen, ob technisch alles läuft, was der Kunde selbst entwickelt. Häufig kann ich auch noch hilfreiche Tipps geben. In einigen Fällen kümmern wir uns auch um die Infrastruktur bzw. diese wird von uns gemanagt. So kann ich gemeinsam mit unseren Teams dem Kunden einen Rundum-Service bieten und durch unsere Schulungsangebote schaffen wir große Potenziale, RPA im eigenen Unternehmen schnell und einfach einzuführen.
Sabine, vielen Dank für dieses Gespräch!
DATAGROUP verfügt über mehr als 100 Spezialisten im Bereich RPA und KI. Sabine Reusing ist Senior RPA-Developerin, arbeitet seit 5 Jahren im Unternehmen und ist federführend für Trainings rund um Robotic Process Automation zuständig.
Sonntagnachmittag am Firmenhauptsitz von DATAGROUP in Pliezhausen. Normalerweise ist es eine ruhige Zeit, in der das Gebäude verlassen daliegt. Doch an diesem Sonntag ist das Haus voll, denn 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Familie sind gekommen, um gemeinsam bei strahlendem Sonnenschein zu feiern. Und überall mittendrin: die Azubis, erkennbar an ihren DATAGROUP-Polos, die Fragen beantworten, Dinge organisieren und die Spielstraße betreuen.
Ein Event für so viele Leute auf die Beine zu stellen ist keine leichte Aufgabe, aber unsere Azubis stellten sich ihr mit viel Begeisterung und Organisationstalent. Die Planungen begannen im Juni mit einem gemeinsamen Meeting der Unternehmenskommunikation und aller Azubis des Standortes im ersten und zweiten Lehrjahr. Die Azubis im dritten Lehrjahr wurden aufgrund der Prüfungsphase nicht involviert.

„Wir bekamen die Rahmenbedingungen, also das Datum und das Budget und die Aufgabe, das Programm auf die Beine zu stellen. Ansonsten waren wir frei, uns selbst zu organisieren“, erklärt Patrick Walker, Auszubildender Fachinformatik in der Security Abteilung, der von den Azubis zum Projektleiter gewählt wurde. Die Recherche möglicher Programmpunkte, das Einholen von Angeboten und Genehmigungen und das Abschließen von Verträgen lag alles in der Hand der Azubis.
Der größte Teil des Programms war die Spielstraße für die Kinder. Dabei war es den Azubis wichtig, dass sie so aufgebaut war, dass alle Spaß haben konnten, von kleinen Kindern bis hin zu den Erwachsenen. So gab es auf dem Familientag einen Tischkicker, Dosenwerfen, einen Brettspieltisch, ein riesiges Vier-Gewinnt-Spiel, XXL-Jenga, Kinderschminken und eine Knobelaufgabe, bei der so schnell wie möglich ein Holzroboter in die Form eines Würfels gebracht werden sollte – gar nicht so einfach, wie es klingt.
Die Kinder, die am Sonntag die verschiedenen Stationen der Spielstraße durchliefen bekamen einen Stempel in ihre Karte. Im Austausch gegen die ausgefüllte Karte gab es am Ende ein T-Shirt.
Als Besonderes Highlight des Tages haben sich die Azubis eine Luftballonaktion überlegt. Pünktlich um 16 Uhr wurden die Kautschuk-Ballons mit ihren Karten in den Himmel entlassen. Unter allen Karten, die zurück geschickt werden, werden Karten für den Europapark verlost. Eine Aktion, die sehr gut ankam, aber auch einiges an Organisation von den Azubis erforderte. Sie riefen bei der deutschen Flugsicherung an, ob es am Standort, der nicht so weit vom Stuttgarter Flughafen entfernt liegt, überhaupt erlaubt ist, die Luftballone fliegen zu lassen und holten sich die entsprechende Genehmigung ein.
„Es war eine spannende Aufgabe und es war toll, wie motiviert alle mit dabei waren. Man konnte sich absolut darauf verlassen, dass jeder seine Aufgabe erledigt. Und es war schön zu sehen, wie viel Spaß vor allem die Kinder am Familientag hatten.“, sagt Patrick.

Als Azubi bei DATAGROUP durchläuft man verschiedene Stationen im Unternehmen und lernt es so aus unterschiedlichen Perspektiven kennen. André Nielitz, seit 2018 Auszubildender IT-Systemkaufmann bei DATAGROUP, absolviert gerade eine dieser Stationen bei einem oft übersehenem und unterschätzten Teil eines Unternehmens: der Zentralen IT. Für sechs Monate arbeitet er in diesem Bereich der Konzernzentrale. Eine Premiere nicht nur für ihn, sondern auch für die Zentrale IT, die das erste Mal Ausbildungsstation ist.
„Azubis sind für die Zukunft eines Unternehmens unglaublich wichtig. Deshalb haben wir uns dafür eingesetzt, Ausbildungsstation zu werden.“, sagt Andreas Manderfeld, Leiter Zentrale IT. „Die Azubis sollen sich bei uns entfalten können und aktiv an den vielfältigen Aufgaben mitwirken, die wir täglich meistern.“
An die Zentrale IT denkt man oft erst, wenn man etwas braucht: das E-Mail-Programm spinnt oder man möchte schnell eine neue Software installieren. Doch die Aufgaben sind breiter gefächert, als vielen bewusst ist. Die Zentrale IT bietet gemeinsam mit den DATAGROUP Gesellschaften derzeit rund 40 zentrale Services, von denen alle Gesellschaften profitieren und die strategisch auf die Unternehmensziele ausgerichtet werden. In diese 40 Services konnte André während seiner Ausbildungsstation Einblicke gewinnen und aktiv mitarbeiten.
Seine Aufgaben spiegeln dabei die Vielfalt der zentralen IT-Aufgaben wieder: so gewann er zum Beispiel Einblicke in das Thema Cloud und den Weg von Applikationen in die Cloud anhand von Office 365. Einmal die Woche hilft er beim Testen neuer Releases oder er recherchiert Tools zu Themen von Projektmanagement bis Mindmapping. Im internen Knowledge Center erstellt er Artikel und fundiert so sein Wissen zusätzlich. Auch der Bereich Security gehört zu den Aufgaben der Zentralen IT, die für die Sicherheit der DATAGROUP-Systeme sorgt: Cyberangriffen vorbeugen, Bedrohungen analysieren oder auch die neue Website auf Lücken testen sind Teil dieser Aufgabe.
„Ich mag diese Vielfalt besonders. Viele unterschiedliche Aufgaben, Situationen und Herausforderungen und man kommt mit unglaublich vielen Menschen aus allen Konzernbereichen in Kontakt.“, erklärt André.
Denn der persönliche Kontakt mit den unterschiedlichsten Bereichen und Personen gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben. So half André dabei, für den Vorstand und Aufsichtsrat der DATAGROUP ein Datenportal zu implementieren. André lernte den Umgang mit vertraulichen Informationen und mit Menschen unterschiedlichster Hierarchiestufen, mit denen man als Auszubildender sonst nicht unbedingt viel zu tun hat. Eine wertvolle Erfahrung, die ihm in der weiteren Ausbildung und bei seiner Arbeit als Jugend- und Auszubildendenvertreter hilft.
Unterstützt wurde er dabei immer von einem Paten aus der Abteilung, der ihm von Anfang an zur Seite stand, ihm das Einleben in die Abteilung erleichterte und an den er sich immer mit Fragen wenden konnte.
Andrés Fazit fällt rundum positiv aus: „Ich würde jederzeit wieder in die Abteilung. Kollegen, Aufgaben und Betreuung, das hat alles einfach gepasst. Ich habe viel mitgenommen, was ich in meiner weiteren Ausbildung anwenden kann.“
» Ausbildung bei DATAGROUP
» Standort Pliezhausen
» Arbeiten bei DATAGROUP

Die ersten vier Tage jeder Woche verbringt Nadine in der Firmenzentrale in Pliezhausen. Sie arbeitet in der Unternehmenskommunikation und organisiert unter anderem Events für Mitarbeiter, Kunden und verwaltet das Sponsoring. Freitags arbeitet sie für den Malteser Hilfsdienst im nahe gelegenen Reutlingen als Rettungssanitäterin.
Nadine ist schon seit ihrer Ausbildung zur IT-Systemkauffrau bei DATAGROUP und hat noch nie in einem anderen Unternehmen gearbeitet. »Ich mag die Abwechslung bei DATAGROUP, die Dynamik des Unternehmens. Es kommen immer neue Aspekte, neue Projekte. Langweilig wird es eindeutig nicht.«
In den dreizehn Jahren, die sie schon bei DATAGROUP ist, hat sie viel erlebt. Zum Beispiel in einem Jahr beim traditionellen Christbaumschlagen mit Kunden. An diesem Tag war das Feld so matschig, dass die Autos reihenweise steckenblieben. »Wir haben eine nahe wohnende Familie aktiviert, die dann mit ihrem Traktor kam und die Autos wieder herausgezogen hat«, lacht Nadine.
Vor vier Jahren begann sie dann, ehrenamtlich bei den Maltesern zu arbeiten. Sie fing als Einsatzsanitäterin an, entschied aber schnell, dass sie mehr wissen wollte und setzte noch den Rettungssanitäter oben drauf. Dafür ging sie am Wochenende in die Schule, arbeitete in ihrem Sommerurlaub im Rahmen eines Pflichtpraktikums an einer Klinik und fuhr als Praktikantin Einsätze auf dem Rettungswagen. Als sie die Zertifizierung in den Händen hielt, war ihr klar, dass das erworbene Wissen schnell wieder verloren gehen würde, wenn sie es nicht regelmäßig anwendete. Also arbeitete sie zunächst meist am Wochenende in Nachtschichten. Schließlich entschloss sie sich, DATAGROUP zu bitten, einen Tag in der Woche als Rettungssanitäterin arbeiten zu können.
»DATAGROUP war der Idee gegenüber gleich aufgeschlossen. Wichtig war es, sicherzustellen, dass es vom Arbeitspensum her machbar ist, sprich, dass ich nicht in vier Tagen die Arbeitslast von fünf Tagen erledigen muss«, erklärt Nadine.
Gemeinsam wurden ihre Aufgaben analysiert und, sofern erforderlich, aufgeteilt, sodass sie Beruf und die Arbeit als Rettungssanitäterin vereinbaren konnte. Auch sonst legt DATAGROUP Wert darauf, dass Mitarbeiter ihrem Engagement nachgehen können. Neben ihrer Arbeit jeden Freitag ist Nadine auch per Funkmelder erreichbar, ähnlich wie bei der Feuerwehr. Kommt eine Einsatzmeldung für ihren Heimatort, stellt man im Unternehmen sicher, dass sie im Rahmen des Helfer-vor-Ort-Programms losfahren kann, um vor Ort zu unterstützen.
»Es ist schön, dass ich die beiden Aspekte meines Lebens bei DATAGROUP vereinbaren kann. Es ist aber auch gut zu wissen, dass, sollten sich meine Lebensumstände irgendwann ändern, DATAGROUP darauf eingeht«, sagt Nadine. Bis dahin ist sie aber weiter jede Woche sowohl für DATAGROUP als auch für ihre Mitmenschen im Einsatz

Als Maryam Habib aus Afghanistan nach Deutschland flieht, ist sie entschlossen, sich hier ein Leben aufzubauen. Dazu gehört auch eine Arbeitsstelle. Die hat sie bei DATAGROUP gefunden, doch sie fand noch viel mehr: Unterstützung in allen Bereichen.
Maryam Habib macht bei DATAGROUP eine Ausbildung zur Fachinformatikerin für Systemintegration. Im Gegensatz zu anderen Azubis steht sie Herausforderungen gegenüber, die weit bedeutender sind als die nächste Prüfung. Denn Maryam kommt aus Afghanistan, und ihr Asylantrag wurde abgelehnt.
Maryam stieß beim Tag der offenen Tür der IHK auf DATAGROUP und wurde gleich zum Vorstellungsgespräch eingeladen, das an ihrem Geburtstag stattfand. Nach dem Gespräch war sie sich sicher, dass sie zu DATAGROUP wollte. »Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch bei einer anderen Firma einen Ausbildungsplatz angeboten bekommen, aber das Gespräch hat mich überzeugt. Die Atmosphäre war so nett und kollegial, dass ich mich für DATAGROUP entschieden habe«, sagt Maryam.
Die Entscheidung hat sie nicht bereut, denn DATAGROUP unterstützte sie weit mehr, als sie es sich von einem Arbeitgeber erhofft hatte. So stellte DATAGROUP ihr ganz am Anfang gleich eine Firmenwohnung zur Verfügung, bis sie in Köln eine eigene gefunden hatte. Sonst hätten sie, ihr Mann und ihre Tochter in ein Asylbewerberheim ziehen müssen. Außerdem zeigte DATAGROUP mehr als Verständnis für die Hürden der deutschen Bürokratie, mit denen sich Maryam konfrontiert sah. Sie stellten sogar einen Mitarbeiter frei, der sie zu Terminen begleitete und unterstützte.
Als ihre Asylbewerbung abgelehnt wurde, stellte ihr DATAGROUP auf eigene Kosten einen Anwalt zur Verfügung. Sie wollten mit Maryam keine Mitarbeiterin verlieren. Das Ergebnis war eine Ausbildungsduldung. Sowohl für Maryam als auch für DATAGROUP bedeutet das weitere Unsicherheit. Denn Maryam kann ihre Ausbildung beenden, aber wie es danach weitergeht, ist noch offen. DATAGROUP wird ihr Möglichstes tun, damit Maryam auch nach ihrer Ausbildung weiter bleiben kann.
Neben der Unterstützung schätzt Maryam vor allem das Arbeitsklima bei DATAGROUP und die Vielfalt ihrer Aufgaben. »DATAGROUP ist für mich wie ein zweites Zuhause. Das Arbeitsklima, die Kollegen, die Arbeit. Dazu die Unterstützung, die ich bekommen habe. Ich kann es nicht in Worte fassen« sagt Maryam